
EIN STILLER GARTEN – FOTOGRAFIE, TEXT UND TEXTIL
Sonderausstellung
14.06.2025 bis 05.10.2025
EIN STILLER GARTEN – FOTOGRAFIE, TEXT UND TEXTIL
Inmitten des grünen, von Geschichte durchwirkten Gartens des Städtischen Lapidariums versammelt die Ausstellung EIN STILLER GARTEN – FOTOGRAFIE, TEXT UND TEXTIL vier künstlerische Positionen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Stille, Wandel, innerem Erleben und Sichtbarkeit beschäftigen.
Zwischen Fotografie, Textilkunst und Sprache entstehen Arbeiten, die das Leise zum Ausdruck bringen – als Spur, als Fragilität, als Widerstand oder als Moment des Aufblühens.
Kuration: Mana Mohammadi
Marina Buneta – Ihr Wandel
In ihrer fotografischen Serie Ihr Wandel dokumentiert Marina Buneta den Wandel einer Trauerweide im Hinterhof des Hochhauses Julia in Stuttgart-Zuffenhausen. Über mehrere Monate hinweg – seit Oktober 2024 – dokumentieren analoge Fotografien die feinen Veränderungen des Baumes im Jahreslauf. Die Weide wird dabei zum Sinnbild für Resilienz, für das stille Aufblühen inmitten von Kälte, Aufbruch, Fülle und Licht.
Die Arbeiten laden dazu ein, den Blick zu verlangsamen und die subtilen Übergänge im Wandel der Natur und des Lebens bewusst wahrzunehmen. Zwischen Beobachtung und innerer Spiegelung entsteht eine fotografische Auseinandersetzung mit Zeit, Vergänglichkeit und stiller Kraft.
Marina Buneta ist eine freischaffende Fotografin aus Stuttgart mit Schwerpunkt auf analoge Fotografie und dokumentarischen Serien. Ihre Arbeiten erforschen Themen wie Wandel, Zeit und persönliche Geschichten.
Maria Janasiak – Dreams are but Shadows
Maria Janasiak ist freie Modedesignerin mit einer Spezialisierung im Strickdesign. Ihre künstlerischen Arbeiten verfolgen einen multidisziplinären Ansatz, der sowohl das Designen von Kleidungsstücken als auch die Umsetzung textiler Kunstobjekte beinhaltet. In ihrem aktuellen Projekt „Dreams are but Shadows“ beschäftigt sich Maria Janasiak mit innewohnenden Träumen und Hoffnungen, die im Stillen unerfüllt bleiben. Es geht um das Loslassen von nicht zu erreichenden Wünschen, dem nach vorne schauen und dem Aufblühen neuer Träume. Zwischen Mode und Kunst angesiedelt, entfaltet sich ihre Arbeit als sinnlicher Kommentar zu inneren Prozessen des Wandels.
Die Arbeiten werden im Rahmen des Leise- Festivals am 14.6.+15.6. präsentiert und sind im Anschluss zu ausgewählten Terminen im Städtischen Lapidarium zu besichtigen.
Maria Janasiak lebt und arbeitet in Stuttgart. Mit ihrem Label MAJAKAIS erkundet sie den Raum zwischen Kunst und Mode mit dem Ziel, die Grenzen zwischen den beiden Bereichen zu verwischen.
Mana Mohammadi – Fault Lines
In ihrer fotografischen Arbeit Fault Lines setzt sich Mana Mohammadi mit den oft übersehenen Beiträgen und Herausforderungen von Migrant*innen im ländlichen Italien auseinander. Die Arbeit entstand im Rahmen ihrer Residency bei Fabrica und bildet deren Abschluss.
Fault Lines hinterfragt gängige Vorstellungen von Staatsbürgerschaft, Sichtbarkeit und Zugehörigkeit. Im Mittelpunkt stehen undokumentierte Arbeitskräfte in der Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor. Durch persönliche Interviews und KI-generierte Bildwelten macht Mohammadi ihre essenzielle Rolle und Widerstandskraft sichtbar. Gleichzeitig fordert das Projekt eine stärkere Anerkennung ihres Beitrags zur italienischen Gesellschaft und Kultur und stellt Normen infrage, die diese Menschen häufig unsichtbar machen. Fault Lines lädt dazu ein, über inklusive und gerechte Repräsentation nachzudenken und verknüpft Erzählungen von Resilienz mit grundlegenden Fragen zu Identität und Zugehörigkeit.
Mana Mohammadi, Fotografin und Designerin aus Stuttgart, verbindet in ihrer Arbeit visuelle Ästhetik mit gesellschaftspolitischen Themen wie Migration und Identität. Mit einem besonderen Fokus auf unterrepräsentierte Perspektiven schafft sie Raum für neue Narrative.
Devi Hille – Zwischen Flüstern und Verstummen
Zwischen Flüstern und Verstummen hängen ihre Worte – Gedichte geboren aus Gedanken, die selten laut ausgesprochen werden.
Devi Hille schreibt Gedichte über das Unsagbare, das Verborgene, das man denkt, aber nicht bekennt. Ein leiser Dialog mit dem Inneren, fragil und doch drängend.
Im Rahmen des Leise-Festival werden sie sichtbar – stille Zeilen, die trotzdem gehört werden wollen.
Die Arbeiten von Devi Hille werden beim Leise-Festival am 14.6.+15.6. präsentiert und werden darüber hinaus bis zum 06.07.25 im Städtischen Lapidarium zu sehen sein.
Devi Hille arbeitet als Lehrperson mit geflüchteten Menschen zusammen und schreibt.
Informationen
Dauer:
14.06.2025–05.10.2025
Öffnungeszeiten:
Do bis So 14 bis 18 Uhr. Eintritt frei.
Ort: Lapidarium
Eröffnung:
14. Juni 2025